Kleines Andachtsbild "Andenken an Maria Steinbach"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das kelchförmige Wallfahrtsbild mit breitem, geprägtem und gestanztem Goldpapierrahmen zeigt das als Stahlstich ausgeführte Gnadenbild der Wallfahrt Maria Steinbach mit Rosenkranz auf einer Wolke über der Wallfahrtskirche schwebend. Die mit „Andenken an Steinbach“ und einem Gebet bedruckte Rückseite ist bezeichnet mit „Verlag von / Franz Schemm / Nürnberg.“, dem Hersteller des Andachtsbildchens. Nachdem Hermann Vogler (1680–1749), Abt der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot (Baden-Württemberg), der Pfarrei Steinbach 1723 eine Kreuzpartikel geschenkt hatte, setzte eine Wallfahrt zu der Reliquie ein. 1728 ließ die Reichsabtei Rot zwei Skulpturen ihrer früheren Kirchenausstattung überarbeiten und am Altar in Steinbach aufstellen, darunter auch die frühbarocke Skulptur der Mater Dolorosa aus der Zeit um 1622. Dem ersten, 1738 in Augsburg gedruckten Mirakelbericht zufolge geschah während der Verehrung der Kreuzpartikel ein Wunder: „den 2. Junij des 1730. Jahrs entstunde unverhofft ein Geschrey bey dem Volk, als thätte jüngstgedachte Bildnuß der schmertzhafften Mutter Gottes die Augen bewögen“. 1733 anerkannt, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit die Wallfahrt zu einer der größten im süddeutschen Raum und erforderte den Neubau der imposanten Kirche Mariä Schmerzen und St. Ulrich in Steinbach, Markt Legau (Lkr. Unterallgäu). Bis heute bitten Menschen „Maria Steinbach“ um ihre Fürsprache bei Gott.